Eine Perle im Würmtal

Groß sind die Hallen ja schon, aber irgendwie unscheinbar wirken die Gebäude an der Heimsheimer Straße. Auch schönste Perlen stecken in unscheinbaren Muscheln…

Die Kunden aus aller Welt kommen nicht oft vor Ort, wenn der Kontakt einmal hergestellt ist. Der Empfangsbereich ist kompakt und funktional, aber sehr freundlich gestaltet. High-Tech springt bei der Fotovoltaik-Ausstellung ins Auge, aber auch bei den praktischen elektronischen Displays der Konferenzräume. Da weiß man sofort, wo man hingehört – High-Tech.

Die Firma Krannich hat dem Standort Hausen die Treue gehalten und macht das Beste aus dem Auf und Ab in der Solar-Branche. Nach jedem Boom, wie zuletzt während der Energiekrise, folgt gerade eher eine Konsolidierungsphase.

Das kleine Krannich-Team hat sich in gut 20 Jahren zum internationalen Player in der Konfektionierung von Fotovoltaik-Anlagen entwickelt. Ob in Europa, in den USA oder in Asien – über 500 Mitarbeiter spüren die attraktivsten Komponenten bei verschiedenen Herstellern auf. Beim Rundgang mit der Chefin durch die Hallen erkennt man die große Vielfalt des Angebots. PV-Module, Wechselrichter, Akku-Speicher, Montage- Elemente, Schrauben, Klemmen etc. füllen die Regale. Die großen Gebinde müssen schon im Hof lagern. Ein Drittel der Belegschaft ist gefordert die Hightech-Materialien sorgfältig zu behandeln und effizient zu Komplett-Paketen zusammenzustellen. Da gehört weit mehr dazu als ein bisschen Spaß beim Gabelstaplerfahren. Nur wenn die Lieferung wirklich komplett ist, freut sich der Handwerker und Endbenutzer über eine reibungslose Installation. Der Platz reicht bei weitem nicht aus am Standort Hausen. So hat man sich im Boom in Weil der Stadt, aber vor allem in Altbach eine Ausweichlösung gesucht. 

Die Ausbaupläne liegen fertig auf dem Tisch, nur bei den rechtlichen Voraussetzungen klemmt es. Der Gemeinderat und die Stadtverwaltung hatten seinerzeit ihre Hausaufgaben gemacht. Da übt man sich nun in der Konsolidierungsphase in Gelassenheit. Durch die geplante Erneuerung der Landesstraße im nächsten Jahr wird sich der Neubau erstmal verschieben. Es macht da wohl mehr Sinn die bestehenden Arbeitsplätze schrittweise zu modernisieren – eine konkrete Perspektive für die Mitarbeiter in den beengten Büros. 

Im Gespräch wird es schnell klar: Die Entwicklung des Teilorts Hausen liegt dem Ehepaar Krannich sehr am Herzen. Für die Zukunft der Firma braucht es eine Option zur Expansion entlang der Heimsheimer Straße. Das konzipierte neue Gewerbegebiet könnte da eine wichtige Rolle spielen. Für die Mitarbeiter*innen muss die Attraktivität des Wohnorts mitgedacht werden. Angesichts der Bevölkerungsentwicklung fehlen den städtischen Einrichtungen die Kinder vor Ort. Also muss auch die Wohngebietsentwicklung Raum finden. Wie können wir mit realistischen Schritten die Zukunft planen – voraussehen können wir sie nicht?  Wer hätte vorausgesagt, dass sich fast neben der mittelalterlichen Würmbrücke ein weiterer „hidden champion“ als „Perle im Würmtal“ erweist.

Wir sind dankbar für die unternehmerischen Einsichten und freuen uns auf die Fortsetzung.