Mehr Leben – Mehr Umsatz in der Stuttgarter Straße?

Die Stuttgarter Straße ist ein enges Sträßchen – geprägt durch die wunderschöne historische Häuser-Kulisse und ein bis zwei hässlichen Parkstreifen voller Autos.

  • Wo bleibt da Platz zum Altstadt-Bummel, zu Fuß, mit Kinderwagen oder Rollator?
  • Wo hat man freien Blick auf die Schaufenster ohne den Passanten auf dem schmalen Gehweg den Durchgang zu versperren?
  • Wer möchte nicht gern den Kaffeeduft in Ruhe genießen, ohne das Dröhnen der Motoren?
  • Wie wirkt es sich aus, wenn die Parkflächen frei werden, wenn Straßengrün und Sitzgelegenheiten den Straßenraum auflockern?
  • Viele Städte haben erfolgreich eine gemütliche lebendige Stadtmitte eingerichtet. Kommen da auch in Weil der Stadt genauso viel oder gar mehr Besucher zum Einkaufen und in die Gastronomie?

Den ersten Anlauf zu einem Verkehrsversuch auf den ersten 100m vom Marktplatz aus, haben wir im letzten Sommer gestartet. Leider war die Mehrheit im Gemeinderat nur für eine Sperrung von Samstagmittag bis Sonntagabend bereit. In einer Zeit, in der eh schon weitgehend Wochenendruhe eingekehrt ist.
Nach Vorlage der Ergebnisse hat die Leonberger Kreis-Zeitung (Ausgabe vom 2.Feb. 2024) es klar zusammengefasst. Ein Verkehrsversuch muss mutiger gestaltet werden, um aussagekräftig zu sein.

Eine Befragung unter den Betrieben entlang der Stuttgarter Straße durch unsere Gemeinderäte ergab sehr wohl die Bereitschaft zu einem weitergehenden Versuch. 9 von 12 Gewerbetreibenden sind offen für einen mutigeren zeitlich begrenzten Versuch.

Nun haben wir einen zweiten Vorschlag eingebracht. Er sieht in der Freischank-Saison einen Fußgänger- und Fahrrad-Bereich von der Badtorstraße bis zum Markplatz mit Einbindung der ansässigen Gastronomie vor (190m). Zeitlich haben wir eine Ausdehnung von Freitag Abend (20 Uhr) bis Sonntag Abend vorgeschlagen. Unter der Woche von Montagmorgen bis Freitagnachmittag bliebe erstmal alles beim Alten.

Auch diesmal fand der Vorschlag am 19. März im Gemeinderat keine Mehrheit und wurde stark reduziert: Im Beschluss wurde lediglich die räumliche Ausdehnung bis zur Badtorstraße aufgenommen, vor allem aber nicht während der Laden-Öffnungszeiten. Auch eine flexible Möblierung wurde abgelehnt. Aber so werden wir auch nach diesem Versuch nichts über die Auswirkung der Maßnahmen auf den Einzelhandel wissen! Wir alle und die Einzelhändler suchen weiter nach Wegen zu einer attraktiven Innenstadt.

Wir werden dran bleiben, auch nach den Kommunalwahlen am 9. Juni!